Workshop Hebel

„Gib mir einen Punkt [im Weltraum], wo ich hintreten kann, und ich hebe die Erde aus den Angeln.“ Diesen Spruch soll laut alter Überlieferung einst Archimedes geäußert haben. Doch was meint er mit dieser Aussage? Der Ausspruch bezieht sich auf die Auswirkungen seines Hebelgesetzes, dem Dreh- und Angelpunkt des Workshops. Ohne groß weiter benötigte Vorkenntnisse dreht sich alles um Hebel und ihre Anwendungen im Alltag. Was Hebel sind, welche Arten es gibt, und vor allem, wie sie wirken, steht dabei im Vordergrund.

Eine selbstständig zu bewältigende Problemstellung bezüglich des Gleichgewichts zweier Hebelarme bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit experimentell tätig zu werden und somit in Gruppen das Hebelgesetz zu entdecken. Eine erste Zwischenauswertung dieser ersten Aufgabe bringt alle auf den gleichen Stand und hilft der Versprachlichung der gewonnenen Erkenntnisse. Zur Sicherung dieser und weiterer Ergebnisse dient ein liebevoll entworfenes Arbeitsheft, das die Schülerinnen und Schüler mit nach Hause nehmen. Im Anschluss an jenes gemeinsame Projekt zum Hebelgesetz folgt der freie Teil der Stationsarbeit, bei dem die Schülerinnen und Schüler je nach Interesse die nächste Station selbstständig auswählen und gemäß ihrem Tempo abarbeiten. An Anwendungsbereichen finden sich spannende Untersuchungen wie z. B. Hebel am eigenen Körper, Werkzeuge und ihre Hebel, der Schwerpunkt von Gegenständen sowie der Zusammenhang zum Hebel und zahlreiche Experimente an gegebenen und sogar eigens zu entwerfenden Waagen unterschiedlichster Bauweisen. Eine Sensibilisierung für das Vorhandensein von Hebeln in allen möglichen Lebenslagen und die Optimierung ihrer Nutzung sind Ziele, die erreicht werden sollen. Als Anleitung und Dokumentation dient das bereits erwähnte Arbeitsheft, welches zu jeder Station Aufgaben unterschiedlicher Komplexität bereitstellt. Der Charakter der Gruppenarbeit erlaubt hierbei die notwendige Differenzierung und Hilfestellung.

Da selbst in einfachen Objekten wie einer Tür oder einer Schere das Hebelgesetz zum Tragen kommt, bietet der Workshop nicht nur die effiziente Möglichkeit einer Einführung oder Erweiterung des Themas, sondern eine Entdeckung von physikalischen Gesetzmäßigkeiten im Alltag. Mit derartig geöffneten Augen sollen die Schülerinnen und Schüler danach durch die Welt gehen und auch weitere physikalische Sachverhalte in ihrer Wirkweise wiedererkennen.

Die Schülerinnen und Schüler arbeiten selbstständig an einer Stationsarbeit mit umfangreichen und vielseitigen Station. Besonders ansprechend sind hierbei die vielen verschiedenen Materialien, wie zum Beispiel Wasser oder Sand, die zur Bestimmung von Flächeninhalten und Volumen benutzt werden. Die Schülerinnen und Schüler haben außerdem die Möglichkeit, mit Geobrettern zu arbeiten, Gebäude aus Holzwürfeln zu bauen oder ihre Fähigkeit im Schätzen zu erproben.

Es steht den Schülerinnen und Schülern größtenteils frei, ob sie die Stationen in Einzelarbeit oder in Partnerarbeit bewältigen möchten – bei besonders kniffligen Stationen wird jedoch aus vielen Einzelkämpfern ein Teamplayer. Hierbei ist die Gruppe mit über zwanzig Stationen in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen 90 Minuten lang beschäftigt. Dieser Workshop bietet dabei eine ausgewogene Mischung aus Stationen, an denen körperliche Aktivität gefragt ist und solchen, an denen eine ruhige Arbeitsweiße gefordert ist.

Am Ende des Workshops haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, weitere Fragen loszuwerden und ihre Erkenntnisse mit der Gruppe zu teilen. Die Arbeitsergebnisse, die an einigen Stationen schriftlich festgehalten werden, dürfen am Ende natürlich mitgenommen werden. So eignet sich unser Workshop Größen und Einheiten sowohl zum Abschluss einer Lehrplaneinheit als auch zur Wiederholung der Themen Einheiten, geometrische Formen, Körper, Flächeninhalte und Volumen. Da die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, die Themen in einem praktischen Umfeld zu erleben, festigen und vertiefen sich viele der bereits erlernten Grundlagen.